Vielleicht fragen sich diejenigen, die mit Clipper nicht vertraut sind, warum man denn in einem Segelschiffverein Winterarbeit machen kann und muss. Und vielleicht denken diejenigen eher an Schnee räumen oder Eis beseitigen. Gemeint damit ist aber etwas anderes: Es geht um die Instandhaltung und um die Vorbereitung unserer Schiffe auf die nächste Segelsaison.

Winterarbeit = ehrenamtliche Instandhaltung

Nach jeder Saison ist auf unseren Schiffen etliches zu tun. Sei es, dass Routinearbeiten anstehen oder sei es, dass außergewöhnliche Aufgaben erledigt werden müssen. Z.B. wenn eine Stenge gezogen werden soll oder wenn eine Rah abgetakelt und an Deck gebracht werden muss. Routinearbeiten sind in der Regel die Überprüfung und Instandhaltung der Motoren: Brennstoffdüsen, Ventile, Getriebe, Pumpen und andere Aggregate müssen aufgenommen, gesichtet und ggf. wieder "flott" gemacht werden. Außenhaut, Beplankung, Tanks, Rohrleitungen und Spanten müssen einer genaueren Kontrolle unterzogen werden, als es der Betrieb innerhalb der Segelsaison ermöglicht. Das Rigg, die Segel und der Gesamtzustand eines jeden Schiffes werden sorgfältig kontrolliert und ggf. instandgesetzt. Blöcke, Tauwerk und Drähte werden nach bestimmten Vorgaben ersetzt und ausgetauscht, geschmiert, gelackt oder betakelt. Und natürlich gehört zur Winterarbeit auch das alljährliche "Anhübschen" der Schiffe. Schleifen, Grundieren, Lackieren und Polieren dienen der Konservierung und Verschönerung. Und die Ergebnisse lassen sich sehen!

Natürlich ist das das nicht ohne fachliche Unterstützung zu schaffen. Soweit erforderlich, nehmen wir dazu professionelle Hilfe in Anspruch, aber jeder Helfer, der seine Kenntnisse einbringen will, ist willkommen. Ebenso natürlich diejenigen, die noch keine Erfahrung für diese Arbeiten mitbringen, aber Spaß daran haben, diese zu erlernen und so dabei helfen, alte wunderbare Schiffe zu erhalten.

Mit viel Spaß für den Verein

Wunderschön sehen sie in jedem Frühjahr vor Saisonbeginn aus: „SEUTE DEERN“, „ALBATROS“, „AMPHITRITE“ und  „JOHANN SMIDT“. Jedes unserer Segelschiffe hat seinen eigenen Charme, eine individuelle Ausstrahlung und eine persönliche Note. Dass das so ist, ist gut. Und dass das so bleibt, ist nur mit Hilfe der Freiwilligen möglich, die sich mit unerschütterlicher Energie und Bereitschaft für Erhalt der Schiffe einsetzen.

Und da das überwiegend im Winter geschieht, nennt man so etwas eben Winterarbeit. Nach den langen Sommermonaten, in denen viele Reisen quer über die Ostsee erfolgt sind, beginnt für Einige aus der großen Clipperfamilie die Zeit, die sie für etwa 6 Monate vermisst haben: Die segelfreien Monate, die Zeit der Winterarbeit, die Zeit, in der sie gemeinsam mit guter Laune die Aufgaben in Angriff nehmen und den einen oder anderen Abend gemütlich ausklingen lassen.

Jede Unterstützung zählt

Wenn der Winter kommt, werden die Schiffe auf die Liegezeit vorbereitet. Taue und Leinen, Blöcke und Bäume, Grätinge und Verkleidungen kommen von Bord, werden eingelagert und soweit wie erforderlich überholt, geschliffen und lackiert. Gemeinsam werden neue Ideen überlegt, Vorschläge überdacht und nach sorgfältiger Abwägung umgesetzt - oder verworfen. Keine Ecke an Bord wird ausgelassen und manchmal werden noch ganz neue Ecken gefunden. Neulinge sind immer wieder erstaunt, was sich hinter Spiegeln, Schränken, unter Verkleidungen und unter den Fussböden verbirgt.

Wer sich für Details an Bord interessiert, wer seemännisches Handwerk kennenlernen möchte oder einfach nur in geselliger Runde Schleifpapier oder Pinsel schwingen möchte, der ist bei der Winterarbeit bestens aufgehoben. Weitere Informationen geben gerne die Stammcrew des nächsten Törns oder die Schiffszuständigen; Anfragen nehmen wir über das Kontaktformular entgegen.